Wir forsten unsere Flächen überwiegend mit historischen und robusten Obstorten auf. Der Vollständigkeit halber ergänzten wir die Obstbaumsammlung im Schaugarten mit beliebten Sorten aus der DDR und aktuellen Züchtungen. Im Gegensatz zum konventionellen Obstbau verzichten wir auf größtmögliche Ernteerträge, nehmen zum Beispiel die Alternanz einiger Apfelsorten in Kauf und können durch unser breites Sortenspektrum klima- oder schädlingsbedingte Ernteausfälle einzelner Sorten Jahr für Jahr gut kompensieren.
Unsere Flächen befinden sich in der geologisch interessanten und vielfältigen Aufrichtungszone des Nordharzrandes. Sandige Mergel, Tonmergel, Kieselsande, aber auch Lößboden, Auenboden und Gleye müssen bei der Baumbestückung der Plantagen berücksichtigt werden.
Bis heute haben wir 400 neue Bäume gesetzt und kartiert. Das ist ein kostenintensives Projekt; zum Schutz vor Wild- und Nutztieren wird jeder Baum separat mit einem Verbissschutz und zum teil mit Vergatterung versehen. Die Auflagen der Naturschutzbehörde zum Schutz des Baums vor Schädlingen und Krankheiten sind dabei zu beachten. Auf den Flächen ist auch ein Bestand Jahrzehnte alter Bäume, die in naher Zukunft sterbebedingt durch neue ersetzt werden müssen.
Um eine ausgedehntere Schafbeweidung zu ermöglichen, wird die vorhandene Verbuschung von ca. 2 ha aktuell beseitigt.
Sämtliche vorhandene Altbäume werden ebenfalls erfasst, sortenbestimmt und beschriftet und, wenn erforderlich, behutsam verjüngungsgeschnitten. Auf den Verbleib eines angemessenen Altholzanteils und die Bestückung mit Nistmöglichkeiten inklusive Waschbärschutz legen wir Wert. Diverse Maßnahmen zur Nützlingsansiedlung ergänzen die Rekultivierung.
Wir arbeiten mit zwei Schäfereien und einem Imker zusammen.
Die stetige Aufforstung ist nötig, da die Streuobstwiese zum Teil über einen sehr alten Baumbestand verfügt, der nach und nach verfällt.
Anfänglich beträchtliche Jungbaumverluste durch falsche Sorten-Boden-Zuordnung, Schaf- und Ziegenverbiss, fehlerhafte Befestigungen, ungünstige Pflanzweise, falschen Stammschutz und Frost und Trockenheit konnten wir mit wachsender Erfahrung stark reduzieren.
Entsprechend der Bio-Zertifizierungsvorschrift pflanzen wir überwiegend Bäume aus biozertifizierten Baumschulen. Die Kosten belaufen sich hierbei auf 25€ – 50€ pro Baum. Wir verwenden ca. 75% Hochstämme, 15% Halbstämme und 10% Buschbäume (Äpfel, Birnen, Süßkirschen, Sauerkirschen, Zwetschen, Aprikosen, Pfirsiche, Quitten, Maronen, Walnüsse, Haselnüsse, Speierling, Wacholder und Heckenfrüchte). Neuerdings verwenden wir auch eigenveredelte Bäume!
2011 | 2.255,35 € |
2012 | 1.955,69 € |
2013 | 1.120,04 € |
2014 | 2.338,52 € |
2015 | 2.241,50 € |
Apfelbäume: Kaiser-Wilhelm-Apfel, Adersleber Kalvill, Geheimrat Breuhahn, Halberstädter Jungfernapfel, Nathusius‘ Taubenapfel, Goldparmäne, Goldpepping, Roter Stettiner, Gravensteiner
Birnenbäume: Nordhäuser Winterforellenbirne, Petersbirne, Leipziger Rettichbirne, Gellerts Butterbirne, Williams Christbirne, Schweizer Hose
Kirschbäume: Blankenburger Schwarze, Büttners Roter Knorpelkirsche, Ostheimer Weichsel, Schattenmorelle
Pflaumenbäume: Hauszwetsche, Wangenheims Frühzwetsche
Quittenbäume: Konstantinopleer Apfelquitte, Apfelquitte Wudonia
Wir beschäftigen in diesem Projekt einen Vorarbeiter in Vollzeit, drei geringfügig Beschäftigte sowie Saisonarbeitskräfte, die sich um die Instandhaltung und Aufforstung der Streuobstwiese kümmern. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem:
Der zeitweise Einsatz von suchtkranken Menschen erfordert besondere Organisation und Kontrolle, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Daher engagieren wir uns selbst ebenso neben unserem Beruf in unserem Projekt Streuobstwiese, beispielsweise: